Die Eltern des Dichters zogen nach Varnsdorf, dort standen Häuser leer. Häuser, aus denen die deutschsprachige Bevölkerung ausquartiert geworden war, wie man im Tschechischen sagt. Nur dies wußte er als Kind. Keinen Namen. Das hat ihm schon früh zu Denken gegeben. Und diese Bilder bleiben, keins läßt sich aus dem Garten des Erinnerns entfernen. Und all dies findet sich auch in seinen Gedichten. Als ständige Auseinandersetzung mit sich selbst, der Welt seiner Kindheit, der Religion und der Geschichte. Dazu kommt im Dreiländereck Deutschland-Tschechien-Polen das Vor-Augen-Führen einer Versehrtheit der Umwelt, die vor Ländergrenzen nicht halt macht. Das Abholzen ganzer Wälder, verwüstete Landstriche, karge, steppenähnliche Tagebaufolgelandschaften. Eine ausgebeutete, unbefestigte Gegend, wie man sie auch anderswo auf der Welt findet. Milan Hrabals Gedichte sind verknüpft mit dem Dasein. Durch diese unbedingte Nähe sind sie um so eindringlicher.